Baurecht frühestens 2015

Hessen Mobil: Unterlagen für Umgehungsstraße liegen im Mai vor

Von Manfred Schaake

Felsberg. Frühestens Anfang 2015 ist mit Baurecht für die geplante Umgehungsstaße in Felsberg zu rechnen. Das erfuhren die Teilnehmer einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative (BI) für Felsberg. Vorsitzender Dr. Hartmut Quehl sprach von Problemen und offenen Fragen. Das Baurecht soll über einen Bebauungsplan geschaffen werden. Den muss das Stadtparlament beschließen.

Warum verzögert sich die Abgabe der erforderlichen Gutachten erneut? Wie steht die neue Landesregierung zu der Ortsumgehung? Das waren nur zwei der vielen Fragen. Wie berichtet, hatte das Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil (früher Amt für Straßen und Verkehrswesen) im Januar mitgeteilt, dass es Verzögerungen beim Erarbeiten der Planungsleistungen gebe und man eine Kündigung des Vertragsverhältnisses mit dem Büro in Betracht ziehe. Dazu komme es aber nicht. Alle Unterlagen für den Bebauungsplan sollen der Stadt Felsberg nunmehr in der Woche zwischen dem 19. und 25. Mai vorliegen. Das erklärten Ralf Struif, bei Hessen Mobil Leiter des Dezernats Planung Nordhessen, und Simone Putscher von diesem Dezernat.

Für die Verzögerungen gibt es laut Putscher mehrere Gründe. Das habe auch mit dem Naturschutz zu tun. Im Bereich der Umgehung gebe es eine “große Population von Fledermäusen”. Die seien laut Gesetz besonders schützenswert und dürften nicht gefährdet werden. Der so genannte landschaftspflegerische Begleitplan berücksichtige auch die Fledermäuse. Weil die die neue Landesstraße vor allem im Bereich des Kirchweges überqueren, wird dieser besonders bepflanzt. Für die Überquerung der Umgehung wird eigens ein Ersatzweg geschaffen.

Heinrich Kern, Umweltberater der Stadt Felsberg, geht davon aus, dass das Stadtparlament am 25. September die Offenlegung des Bebauungsplan-Entwurfs beschließen kann. Einen Monat lang können dann Bürger und die so genannten Träger öffentlicher Belange Einwendungen vorbringen. Mit dem Satzungsbeschluss rechnet Kern in der ersten Parlamentssitzung des Jahres 2015.

Gegen den Satzungsbeschluss kann geklagt werden. Landwirt Ludwig Fenge hat bereits angekündigt, zu klagen. Er müsste größere Flächen abgeben, ist für die Umgehung, aber gegen die jetzige Trasse, “weil sie viele Nachteile für uns bringt”. Fenge meint, es gebe bessere Lösungen: “Die Verkehrsführung über den Steinweg ist Irrsinn.”

Simone Putscher räumte ein, es gebe “noch etliche Eigentümer”, die sich weigerten, Land für die neue Straße zu verkaufen. Fenge: “Uns wurden großzügige Entschädigungen versprochen. Was tatsächlich angeboten wurde, war eine Lachnummer.”

Für die jüngste Informationsveranstaltung hatte die BI die Landtagsabgeordneten Dr. Bettina Hoffmann (Grüne) und Mark Weinmeister eingeladen. Beide hatten abgesagt. Weinmeister kommt nun am 25. April nach Felsberg. Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Karin Müller, ist bereits am 11. April Gast der BI.

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