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Teilortsumgehung Felsberg als wichtiger Baustein der Stadtentwicklung

Auf Einladung der Bürgerinitiative für Felsberg e.V. besuchte die verkehrspolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen Karin Müller (MdL) am 11.4.2014 die Stadt Felsberg, um sich über die Verkehrssituation in der Kernstadt zu informieren. Dabei wurde auch mit Vertretern anderer Initiativen in der Altstadt die Notwendigkeit und der Planungsstand der Teilortsumgehung Felsberg erläutert.
Städtebauliche Struktur der Altstadt Felsberg

Städtebauliche Struktur der Altstadt Felsberg

In der Diskussion wurde sehr deutlich, dass die zukunftsfähige städtebauliche Entwicklung der Altstadt sowie die Umsetzung neuer Wohnkonzepte zur Behebung des Gebäudeleerstandes untrennbar mit der Lösung der Verkehrsproblematik in der Untergasse verbunden sind. Vor dem Hintergrund des hohen Grades an bürgerschaftlichen Engagements zur Verbesserung der Wohnsituation in der Altstadt sowie der bereits erzielten Erfolge durch den Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm Stadtumbau West (tlw. neue Straßengestaltung, Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung und Vitalisierung der Felsberger Altstadt ), ist es sinnvoll und notwendig die bereits begonnenen Projekte weiter voran zu treiben. Dabei zeigte sich Karin Müller positiv überrascht darüber, dass in Felsberg eine parteiübergreifende Allianz incl. Bündnis 90 / Die Grünen vorhanden ist, die sich für die Realisierung der Umgehungstraße ausspricht. Dies sei sonst in der Regel nicht der Fall.
Altstadtrundgang mit K. Müller u.Bgm. V. Steinmetz

Altstadtrundgang mit K. Müller u.Bgm. V. Steinmetz

Auf einem Rundgang durch die Altstadt konnten die unterschiedlichen Projekte, bereits erzielte Erfolge sowie die unterschiedlichen Probleme und ihre Ursachen vertiefend dargestellt und veranschaulicht werden. Hierbei wurde deutlich, dass für die Entwicklung der Altstadt ein städtebauliches Gesamtkonzept unter Berücksichtigung bereits vorliegender Ergebnisse notwendig ist, das die verschiedenen Planungsansätze miteinander bündelt und die Akteure intensiver miteinander vernetzt. Deutlich wurde dies auch in Bezug auf die beabsichtigte Um- und Neugestaltung der aktuellen Parkplätze Burgblick und Robert-Weinstein-Platz. In Abhängigkeit von der Realisierung der Umgehungsstraße bestehen hier unterschiedliche Planungsansätze in ihrem Bezug zur Untergasse. Karin Müller bestätigte, dass auch aus ihrer Sicht die Verwirklichung der Teilumgehung Felsberg einen wichtigen Baustein zur städtischen Gesamtentwicklung der Altstadt Felsbergs darstellt. Unter diesem Aspekt sollen die geführten Gespräche auch gemeinsam mit Umweltministerin Priska Hinz, die auch für den Bereich „Nachhaltige Stadtentwicklung“ zuständig ist, fortgeführt werden, um einen „Masterplan Altstadt Felsberg“ zu entwickeln und umzusetzen.    

Zeitplan

zeitplanAuf der Grundlage der uns von den verschiedenen Akteuren mitgeteilten Planungs- und Verfahrensstände, wurde von uns der vorstehende Zeitplan zur Herrstellung von Baurecht (Beschluss des Bebauungsplans) erstellt. Wir werden den Plan nach uns vorliegenden Informationen lfd. aktualisieren.

Kleine Entstehungsgeschichte

  • Auslöser: Aussage des Landes Hessen, dass die Ortsumgehung Felsberg nur über KIM finanziert werden kann
  • Offener Brief vom 19. Juni 2013 an den Verkehrsminister
  • Korrespondenz mit Landtagsfraktionen, Wirtschaftsministerium und Dieter Posch bis September 2013
  • SPD-Demonstration zur Ortsumgehung am 24. Juli 2013
  • BI-Gründung am 27. August 2013

Was wir bisher erreicht haben

  • Kommunikation mit BGM, STAVO, Magistrat, Parteien
  • Kommunikation mit Hessen-Mobil
  • Kommunikation mit den Landtagsfraktionen
Information zu folgenden Themen:
  • Zeitpläne zur Umsetzung Ortsumgehung
  • Info zum Flurbereinigungsverfahren
  • regelmäßige „Öffentliche Versammlungen“
  • Organisation „Runder Tisch Stadtentwicklung“
  • Einrichten einer Kommission am Magistrat „Ortsumgehung“
  • Erörterung einer Zukunftsperspektive Felsberg mit der verkehrspolitischen Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen, Karin Müller
 

Felsberg erwandern

Im Rahmen unseres Projektes "Felsberg erwandern" trafen sich Mitglieder und Freunde der Bürgerinitiative für Felsberg am 09.02.2014 am Gensunger Bahnhof um gemeinsam durch den Sunderbach, über den Sundhof nach Hilgershausen zu wandern. Dort wurden wir von Ortsvorsteher Heinrich Schmidt, dem Vorsitzenden des Brauchtumsvereins Walter Kirchhoff, dem Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Heinz-Werner Grote und dem „Museumsleiter“ Ernst Schmidt im Feuerwehrhaus herzlich empfangen und mit Getränken und einem Imbiss begrüßt. Schnell kamen wir ins Gespräch und erfuhren Interssantes über unseren im Hochland liegenden Stadtteil Hilgershausen. Der Brauchtumsverein ist seit 2003 im Ort aktiv. Das Backhaus im Oberdorf, in dem zu besonderen Anlässen auch heute noch Brot, Kuchen und andere Leckereien gebacken werden, und das ehemalige Backhaus im Unterdorf, in dem das kleine Dorfmuseum liebevoll eingerichtet ist, zeigen mit welchem Engagement die Hilgershäuser Bürger ihre Dorfgemeinschaft pflegen. Steinfest und Kartoffelfest wechseln sich jährlich ab und sind feste Termine im Ort. In diesem Jahr findet das Steinfest am 29. Juni statt, zu dem alle Felsberger und Interessiert eingeladen sind und bei dieser Gelegenheit vor Ort mehr über diese Besonderheit erfahren können. Der sogenannte „Stein-Wanderweg Hi 1“ führt durch den alten Basaltsteinbruch rund um Hilgershausen. Heinz-Werner Grote berichtete über die Feuerwehr und die jüngst zusammengelegten Einsatzabteilungen Hesserode, Helmshausen und Beuern mit Standort in Hilgershausen. Aber auch Themen wie Verkehr und Leerstand der Gebäude wurden diskutiert. Über zu wenig Nachwuchs beklagen sich die Hilgershäuser derzeit nicht – der Kindergartenbus muss zweimal fahren! Wir haben uns in Hilgershausen sehr wohl gefühlt und danken für die Zeit, die sich für uns genommen wurde. Mit Spannung und Vorfreude sehen wir unserer nächsten Erkundungstour unter dem Motto „Felsberg erwandern“ entgegen.

Vor 44 Jahren Kritik am Straßenbauamt

Seit fast 50 Jahren wird über eine Umgehungsstraße für Felsberg diskutiert. In den 1960er-Jahren war eine Umgehung zwischen dem eigens dafür abgerissenen ehemaligen Amtsbericht am Obertor und dem Kriegerdenkmal am Steinweg geplant. Diese “Kleine Umgehung” hätte den Grüngürtel zwischen Altstadt und Birkenalle zerschnitten. Vor genau 44 Jahren beschloss die Felsberger Stadtverordnetenversammlung, sich mit höchstens 50 000 Mark am Ankauf und Abbruch des Gasthauses “Zur Krone” zu beteiligen. Dieses Gebäude gegenüber der Felsburg-Apotheke wurde angesichts des ständig zunehmenden Verkehrs als “gefährlicher Engpass” bezeichnet. “Was wir mit dem Straßenbauamt Eschwege bisher erlebt haben, grenzt an eine Goteske”, sagte der damalige Stadtverordnete Dr. Heinz Roepke. Er kritisierte die schleppende Planung der Umgehung: “Wenn das in dem Tempo weitergeht, kann sie in vier oder fünf Jahren noch nicht benutzt werden...” (m.s.)

Finanzierung noch offen

Dr. Quehl: Die Nerven liegen blank

Völlig offen ist, ob das Land Hessen die geplante Umgehung Felsberg im Zuge der Landesstraße 3220 überhaupt finanziert. Dazu könne er gar nichts sagen, erklärte Ralf Struif von Hessen Mobil. Man sei “sehr stark” daran interessiert, von der neuen Landesregierung eine Prioritätenliste zu bekommen, um zu wissen: “Womit sollen wir uns weiter beschäftigen?” Dazu gebe es keine abschließende Entscheidung der Landesregierung. Der ehemalige Hessische Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) hatte der Stadt Felsberg im Vorjahr vorgeschlagen, das Projekt vorzufinanzieren.

Die Bürgerinitiative für Felsberg hat den neuen Minister Tarek Al-Wazir (Grüne) angeschrieben und fragt: “Wie stehen Sie als neuer Minister zu der Realisierung und vor allem auch der Finanzierung unserer Ortsumgehung? Warum soll Felsberg plötzlich etwas vorfinanzieren, für das es seit Jahren eine Finanzierungszusage gibt?”

Felsberg, betont Dr. Quehl, verzeichne entlang der Landesstraße durch die Altstadt einen zunehmenden Leerstand und Verfall der historischen Gebäude: “Die Schäden an den Häusern nehmen täglich zu, die Nerven der Anwohner liegen aufgrund der Lärm- und Abgasbelastung blank.” Quehl hat den Minister nach Felsberg eingeladen und verweist auf den “besonderen Charme der über 750 Jahre alten Fachwerkstadt am Fuße der über 1000 Jahre alten Felsburg”. Das sei zugleich auch die Chance für die künftige Stadtentwicklung. (m.s.)

Baurecht frühestens 2015

Hessen Mobil: Unterlagen für Umgehungsstraße liegen im Mai vor Von Manfred Schaake Felsberg. Frühestens Anfang 2015 ist mit Baurecht für die geplante Umgehungsstaße in Felsberg zu rechnen. Das erfuhren die Teilnehmer einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative (BI) für Felsberg. Vorsitzender Dr. Hartmut Quehl sprach von Problemen und offenen Fragen. Das Baurecht soll über einen Bebauungsplan geschaffen werden. Den muss das Stadtparlament beschließen. Warum verzögert sich die Abgabe der erforderlichen Gutachten erneut? Wie steht die neue Landesregierung zu der Ortsumgehung? Das waren nur zwei der vielen Fragen. Wie berichtet, hatte das Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil (früher Amt für Straßen und Verkehrswesen) im Januar mitgeteilt, dass es Verzögerungen beim Erarbeiten der Planungsleistungen gebe und man eine Kündigung des Vertragsverhältnisses mit dem Büro in Betracht ziehe. Dazu komme es aber nicht. Alle Unterlagen für den Bebauungsplan sollen der Stadt Felsberg nunmehr in der Woche zwischen dem 19. und 25. Mai vorliegen. Das erklärten Ralf Struif, bei Hessen Mobil Leiter des Dezernats Planung Nordhessen, und Simone Putscher von diesem Dezernat. Für die Verzögerungen gibt es laut Putscher mehrere Gründe. Das habe auch mit dem Naturschutz zu tun. Im Bereich der Umgehung gebe es eine “große Population von Fledermäusen”. Die seien laut Gesetz besonders schützenswert und dürften nicht gefährdet werden. Der so genannte landschaftspflegerische Begleitplan berücksichtige auch die Fledermäuse. Weil die die neue Landesstraße vor allem im Bereich des Kirchweges überqueren, wird dieser besonders bepflanzt. Für die Überquerung der Umgehung wird eigens ein Ersatzweg geschaffen. Heinrich Kern, Umweltberater der Stadt Felsberg, geht davon aus, dass das Stadtparlament am 25. September die Offenlegung des Bebauungsplan-Entwurfs beschließen kann. Einen Monat lang können dann Bürger und die so genannten Träger öffentlicher Belange Einwendungen vorbringen. Mit dem Satzungsbeschluss rechnet Kern in der ersten Parlamentssitzung des Jahres 2015. Gegen den Satzungsbeschluss kann geklagt werden. Landwirt Ludwig Fenge hat bereits angekündigt, zu klagen. Er müsste größere Flächen abgeben, ist für die Umgehung, aber gegen die jetzige Trasse, “weil sie viele Nachteile für uns bringt”. Fenge meint, es gebe bessere Lösungen: “Die Verkehrsführung über den Steinweg ist Irrsinn.” Simone Putscher räumte ein, es gebe “noch etliche Eigentümer”, die sich weigerten, Land für die neue Straße zu verkaufen. Fenge: “Uns wurden großzügige Entschädigungen versprochen. Was tatsächlich angeboten wurde, war eine Lachnummer.” Für die jüngste Informationsveranstaltung hatte die BI die Landtagsabgeordneten Dr. Bettina Hoffmann (Grüne) und Mark Weinmeister eingeladen. Beide hatten abgesagt. Weinmeister kommt nun am 25. April nach Felsberg. Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Karin Müller, ist bereits am 11. April Gast der BI.

Umkehrung der Verhältnisse

Die Polizei ist dabei

Spaziergangserfahrungen Nun ist es keine seltene Erfahrung für Bewohner und Besucher der Altstadt, dass sie zur Überquerung der Untergasse länger benötigen als es normalerweise an einer Fußgängerampel der Fall ist.  Am Freitag, den 7.2.14 war dies anders! Mitglieder und Unterstützer der BI für Felsberg spazierten entlang der Untergasse, um sich einen Eindruck vom Verkehr und der Stadt zu machen. Hierbei blieb es nicht aus, auch die Straßeseite wechseln zu müssen, um aus verschiedenen Perspektiven Blicke auf die Stadt zu ermöglichen. Allein die Anzahl der Spaziergänger wirkte auf die vorsichtigen Autofahrer so überraschend, dass der Verkehr ins Stocken und es in der Untergasse zu mehreren kleine Staus kam. Das Überqueren der Straße wurde aufgrund des langsamen Verkehrsflusses möglich. Für Bewohner der Untergasse sind Staus nichts ungewöhnliches, denn diese Situation tritt täglich mehrfach auf, wenn sich LKW´s, Busse und PKW's begegnen. Abgefahrene Spiegel an Autos, die in der Untergasse parken, sind dabei ebenso kein außergewöhliches Ereignis. Aber wo sollen die Autos sonst parken? P1030514KLDas ungewöhliche Ereignis, das sich darin zeigte, das sich in der Untergasse, die ja auch Wohn- und Lebensort vieler Felsberger ist, tlw. mehr Menschen als Autos bewegten, erzeugte bei einem Autofahrer so viel Ärger, dass er sich bei der Polizei beschwerte. Diese kam sogleich helfend herbei und klärte die Spaziergänger darüber auf, dass mehr als drei Bürger, die sich zusammen über die Straße bewegen, als Kundgebung bzw. Demonstration beim Ordnungsamt anzumelden sind.  Dies könnte in der kinder- und familienfreundlichen Stadt Felsberg ggfls. zu einem Mehraufwand führen, falls am Wochenende mal ganze Familien die Eisdiele besuchen wollen und im Bereich des  Robert-Weinstein-Platzes die die Straße überqueren. Mehr in der HNA-Online, Melsungen vom 7.2.2014

Aktuelles

Warum eine Bürgerinitiative? Wenn Menschen sich zusammentun, um für die glei-chen Interessen einzutreten, entsteht eine Bürgerinitiative. Bürgerinitiativen bilden sich um Problemstellungen anzunehmen, bei denen die etablierte Politik zu schwerfällig ist oder versagt. Die Bürgerinitiative als überparteiliche und außerparlamentarische  Interessenvertretung bietet die Möglichkeit Demokratie aktiv mit zu gestalten und mitzubestimmen.